Handaufzug-Uhren erfreuen sich einer immer größeren Beliebtheit und sind – genau wie Automatikuhren – eine Anschaffung fürs Leben.
Welche Besonderheiten und Vorteile Uhren mit Handaufzug haben, wie eine Handaufzug-Uhr richtig aufgezogen und eingestellt wird und welche Ursachen es haben kann, wenn die Uhr stehen bleibt, darum geht es in diesem Artikel.
Vorteile einer Handaufzug-Uhr
Der naheliegendste Vorteil einer Handaufzug-Uhr (und natürlich auch einer Automatikuhr) ist ihre Nachhaltigkeit. Mechanische Uhren sind nämlich meistens viel langlebiger als Quarzuhren und benötigen im Gegensatz zu diesen auch keine Batterien.
Außerdem kann das Gehäuse von Handaufzug-Uhren flacher gebaut werden als das Gehäuse von Automatikuhren, da sie keinen Rotor benötigen.
Handaufzug-Uhren wie die Circula Heritage kommen auch häufig in einem eher klassischen Design und sind damit wunderbar für schickere Anlässe geeignet.
Für viele Uhrenliebhaber ist auch das morgendliche Aufziehen und die Beschäftigung mit der Mechanik der Handaufzug-Uhr ein liebgewonnenes Ritual geworden. Auch wenn die meisten Uhren eine Gangreserve von ca. 40 Stunden haben, sollte eine Handaufzug-Uhr möglichst am Morgen des Tages, an dem sie getragen wird, vorsichtig aufgezogen werden. Anderes als Automatikuhren werden Handaufzug-Uhren nämlich nicht im Laufe des Tages immer wieder automatisch über den Rotor aufgezogen, sondern nur rein manuell über die Krone.

Eine Handaufzug-Uhr aufziehen – aber bitte richtig!
Damit eine Handaufzug-Uhr beim Aufziehen nicht beschädigt wird, sollten einige Punkte beachtet werden. Bei Uhren mit Handaufzug ist die Aufzugskrone und das dazugehörige Verbindungsstück zum Spannen der Aufzugsfeder eines der empfindlichsten Teile der Uhr. Eine Handaufzug-Uhr sollte deshalb grundsätzlich zum Aufziehen vom Handgelenk genommen werden, damit man beim Drehen der Krone nicht versehentlich in eine bestimmte Richtung drückt und die Uhr dadurch beschädigt. Eine vorsichtige und gleichmäßige Drehbewegung an der Krone verlängert die Lebensdauer.
Um die Uhr aufzuziehen wird die Krone in Normalstellung im Uhrzeigersinn gedreht. Je nach Modell und Aufzugsstatus benötigt eine Handaufzug-Uhr circa 20 bis 40 Umdrehungen. Bei Uhren mit Sichtboden kann man schön beobachten, wie die Aufzugsfeder immer stärker gespannt wird.

Wichtig ist, dass man mit dem Aufziehen der Uhr aufhört, wenn man einen leichten Widerstand spürt. Dreht man trotz dieser mechanischen Sperre weiter, kann die Aufzugsfeder reißen und die Uhr muss zur Reparatur.
Datum und Uhrzeit bei einer mechanischen Uhr einstellen
Bei mechanischen Armbanduhren ohne Datumsanzeige wird die Krone einfach ganz herausgezogen und durch das Drehen an der Krone im oder gegen den Uhrzeigersinn die Uhrzeit eingestellt.
Etwas komplizierter ist es bei mechanischen Uhren, die auch über eine Datumsanzeige verfügen. Hier gibt es nämlich ein paar Dinge zu beachten, damit einerseits das Uhrwerk geschont und andererseits auch verhindert wird, dass das Datum um 12 Uhr mittags umspringt.
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Für das korrekte Einstellen einer mechanischen Uhr hat sich das folgende Vorgehen bewährt:
- Zunächst wird die Krone der Automatik- bzw. Handaufzug-Uhr ganz herausgezogen, also auf die zweite Rastposition. In dieser Stellung lassen sich die Zeiger bewegen. An der Krone wird nun solange gedreht, bis das Datum umspringt, wenn die Zeiger auf 12 Uhr stehen. Auf der Uhr ist nun Mitternacht.
- Von der Mitternachtsposition aus wird die Uhr dann wiederum auf ca. 6 Uhr gestellt. Das ist wichtig, da das Uhrwerk beschädigt werden kann, wenn die Datumsschnellschaltung zwischen 21 und 3 Uhr erfolgt, da sich die Zahnräder in diesem Zeitraum im Eingriff befinden.
- Wenn die Zeiger dann 6 Uhr zeigen, wird die Krone im nächsten Schritt zunächst wieder in die Normalstellung gebracht und anschließend bis zur ersten Raststellung herausgezogen. Jetzt kann durch Drehen an der Krone das richtige Datum eingestellt werden.
- Um die aktuelle Uhrzeit einzustellen, wird die Krone einfach wieder ganz herausgezogen und nach dem Einstellen der Uhrzeit wieder reingedrückt.
Die Handaufzug-Uhr bleibt stehen – was nun?
Wenn die Handaufzuguhr im Laufe des Tages einfach stehen bleibt, obwohl man sie morgens aufgezogen hat, dann kann das verschiedene Ursachen haben. Um Folgeschäden zu vermeiden, sollte man die Uhr dann nicht mehr weitertragen, sie keinen unnötigen Erschütterungen aussetzen oder Schütteln. Am besten ist es, das gute Stück direkt zu einem Uhrmacher zu bringen.
Die wohl häufigste Ursache, warum eine Handaufzug-Uhr stehen bleibt, ist, dass sich eine Schraube gelöst hat, die dann das Werk blockiert. Das passiert häufig durch starke Erschütterungen, weil man die Uhr z.B. beim Sport angelassen hat. Damit die Handaufzug-Uhr wieder läuft, wird sie geöffnet, die gelöste Schraube vorsichtig aus dem Werk genommen und wieder an ihren Platz gesetzt. Bei dieser Gelegenheit sollte man nach dem Schließen der Uhr auch gleich noch einen Wasserdichtigkeitstest durchführen lassen.
Komplizierter wird es, wenn Schmutz und Staub das Uhrwerk blockieren. Um die Uhr wieder zum Laufen zu bringen, muss die Uhr zur Revision. Dabei wird das gesamte Uhrwerk in seine Einzelteile zerlegt, die einzelnen Teile gereinigt, geschmiert und wieder zusammengebaut.
Eine weitere Ursache, warum eine Handaufzug-Uhr stehen bleibt, wurde weiter oben schon angesprochen. Es handelt sich um die gerissene Aufzugsfeder. Die Aufzugsfeder kann aufgrund des Spannungsdrucks reißen, wenn sie trotz der mechanischen Sperre überdreht wird oder auch, wenn die Feder schon älter und deshalb etwas porös geworden ist. Vor allem bei älteren Aufzugsfedern reicht dafür schon die maximal vorgesehene Spannung aus. Bei Handaufzug-Uhren die schon ein paar Jahre alt sind, ist deshalb besonders viel Gefühl beim Aufziehen erforderlich.

Um zu verhindern, dass es zu Schäden kommt, sollte eine Uhr – ja nach Tragefrequenz – ca. alle drei bis sieben Jahre zur Revision gebracht werden.