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03.09.2024

ISO 6425 bzw. DIN 8306

Was muss eine Taucheruhr können?


Nicht jede Uhr ...


... die wie eine Taucheruhr aussieht kann auch wirklich zum Tauchen genutzt werden. Eine Uhr, die wie eine Taucheruhr aussieht, aber nur spritzwassergeschützt ist, sollte definitiv über der Wasseroberfläche bleiben.

Wichtig ist vor allem, dass die Uhr dem Wasserdruck der gewünschten Tauchtiefe standhält. Damit eine Taucheruhr notfalls auch als Backup für einen Tauchcomputer genutzt werden kann, muss sie bestimmte Voraussetzungen erfüllen, die in der Taucheruhrennorm DIN 8306 bzw. der internationalen Norm ISO 6425 festgelegt sind.

DIN 8306 bzw. ISO 6425

Die Merkmale einer Taucheruhr 


Hinter der Taucheruhrennorm DIN 8306 bzw. der internationalen Norm ISO 6425 verbergen sich folgende Punkte: 

  • Druckfest bis 20 ATM (≈ 200 m), das heißt, dass die Taucheruhr zwei Stunden in dieser Wassertiefe verbleiben muss und anschließend nochmals drei Stunden in drei Meter Tiefe – während und nach 20 Minuten Wasserdruck in der angegebenen Tiefe muss die Taucheruhr noch funktionieren. 
  • Drehbare Lünette, die aus Sicherheitsgründen nur gegen den Uhrzeigersinn gedreht werden kann und welche in 30 Zentimetern Wassertiefe noch bedienbar ist. 
  • Durchgehende Minutenmarkierungen und alle 5 Minuten eine gut lesbare, abgesetzte Strichmarkierung sowie eine leuchtende Dreiecksmarkierung auf der Lünette (oder je nach Gestaltung auch auf dem Ziffernblatt) mit der die Abtauchzeit markiert wird. 
  • Klare Ablesbarkeit der Taucheruhr aus 25 cm Entfernung im Dunkeln, weshalb die Markierungen auf der Lünette, Zeiger und Indizes mit Leuchtmittel versehen sind. 
  • Leuchtender Sekundenzeiger, der die Lauffähigkeit der Uhr zeigt. 
  • Antimagnetisch nach DIN 8309 (Ganggenauigkeit von ±30 Sekunden pro Tag in drei Lagen unter einem Gleichstrommagnetfeld von 4.800 Ampere pro Meter). Stoßsicher nach DIN 8308 (die Abweichung darf nach einem Schlag mit 4,43 m/s höchstens ±60 Sekunden pro Tag aufweisen). 
  • Rostbeständig in Meerwasser (die Taucheruhr muss 24 Stunden in warmem Salzwasser unbeschadet überstehen). 
  • Fest montiertes Armband (es darf sich nichts lösen oder verbiegen, wenn das Armband eine Minute lang mit 40 Kilogramm belastet wird). 
  • Die mittlere Gangabweichung darf nur zwischen -4 und +6 Sekunden pro Tag betragen (gilt nur für DIN 8306). 
  • Druckresistente Krone (diese wird hierfür mit 25 Prozent über der angegebenen Druckfestigkeit (bei 20 ATM sind das 25 ATM) zehn Minuten lang mit 0,5 Kilogramm belastet).
  • Resistent gegenüber Temperaturschwankungen (dafür wird die Uhr in 30 Zentimetern Wassertiefe erst zehn Minuten auf 40 Grad Celsius, dann zehn Minuten auf fünf Grad Celsius, dann wieder zehn Minuten auf 40 Grad Celsius gebracht). 
  • Resistent gegenüber Druck (die Taucheruhr muss hierfür eine Stunde lang 25 Prozent über der angegebenen Tiefe, danach eine Stunde bei 0,3 Bar Unterdruck aushalten). 


Bei einer Typenprüfung müssen alle Tests absolviert werden, bei der Einzelprüfung muss nur der Test auf die Dichtigkeit mit 25 Prozent über der angegebenen Tiefe durchgeführt werden.

Weitere Merkmale

jenseits von ISO 6425 bzw. DIN 8306 


Damit eine Taucheruhr unter Wasser auch von der Seite und bei eventuellen Spiegelungen gut ablesbar ist, sollte das Deckglas zumindest auf der Innenseite entspiegelt sein. Taucheruhren verfügen meistens auch über eine verschraubte Krone, damit diese nicht versehentlich beim Tauchen herausgezogen werden kann und eindringendes Wasser das Uhrwerk beschädigt.

In der Tauchpraxis haben sich außerdem Kautschukarmbänder bewährt, da sich diese perfekt den wechselnden Druckverhältnissen unter Wasser anpassen. Aber auch Uhrenarmbänder aus Metall sowie Textilarmbänder sind an Taucheruhren sehr beliebt.   Ein Heliumventil hingegen ist nur notwendig, wenn die Uhr zu Tauchgängen in mehreren hundert Metern mitgenommen werden soll und sich der Taucher während der Dekompressionsphasen in einer Druckkammer aufhält. Das trifft üblicherweise nur auf Berufstaucher zu.  Für Hobbytaucher ist ein Heliumventil nicht notwendig. Im Gegenteil: Ein Heliumventil ist dann nur eine zusätzliche Öffnung, bei der die Gefahr zur Undichtigkeit besteht.
Circula Taucheruhr SuperSport Automatik

Circula-Taucheruhren

& ISO 6425 bzw. DIN 8306


Die Taucheruhren von Circula (AquaSport II und SuperSport) entsprechen fast allen Punkten der Normen ISO 6425 bzw. DIN 8306 – sie sind allerdings nicht zertifiziert. Lediglich die Punkte „Antimagnetisch nach DIN 8309“, „Stoßsicher nach DIN 8308“ und die mittlere Gangabweichung von -4 und +6 Sekunden pro Tag (nur DIN 8306) treffen nicht zu. Zum Tauchen eigenen sich beide Uhren aber trotzdem und auch nach dem Tauchgang hat der Träger noch lange Freude an den Uhren.
Circula Taucheruhr AquaSport II Automatik